Gärten des Jahres 2025: Wieder unter den Top 50 – mit einem Herzensprojekt aus Heiligenhaus
Es gibt Projekte, die wachsen einem einfach ans Herz. Vielleicht, weil sie von Anfang an eine besondere Herausforderung waren. Vielleicht aber auch, weil sich im Laufe der Planung und Umsetzung ein starkes Miteinander entwickelt – zwischen Auftraggebern, Planern, Natur und Handwerk. Genau so ein Projekt durften wir im vergangenen Jahr in Heiligenhaus (NRW) umsetzen. Umso mehr freuen wir uns, dass dieser Garten nun beim Wettbewerb „Gärten des Jahres 2025“ des Callwey Verlags unter die Top 50 Privatgärten der DACH-Region gewählt wurde – zum dritten Mal nach 2022 und 2023.
Ein Garten, der Teil der Landschaft bleibt
Das Grundstück liegt in einem malerischen Tal, durchzogen von einem alten Bachlauf, der seit über 100 Jahren zwei Teiche speist. Die Natur war hier schon da – und unsere Aufgabe war es, mit Respekt und Fingerspitzengefühl darauf zu reagieren. Nicht gegen die Gegebenheiten zu arbeiten, sondern mit ihnen.
Die Hanglage – mit einem Höhenunterschied von stolzen 15 Metern – stellte uns vor komplexe bauliche Herausforderungen. Um das Gelände nutzbar zu machen und gleichzeitig vor Erosion zu schützen, wurden zahlreiche Trockenmauern aus regionaler Grauwacke errichtet – Stein für Stein per Hand gesetzt und nachbearbeitet. Jeder Abschnitt wurde so angelegt, dass sich der Garten förmlich an die Topografie anschmiegt.
Ein besonders schönes Detail: Ein altes, auf dem Grundstück gefundenes Kirchenfenster wurde liebevoll restauriert und in eine der Mauern integriert – ein Symbol für Geschichte, Charakter und Authentizität.
Von der Hangbefestigung zur Teichsanierung
Was als Gestaltung rund ums Wohnhaus begann – mit großzügiger Terrasse, Zugangstreppen und Wegen – wuchs Schritt für Schritt zu einem ganzheitlichen Gartenprojekt. Mit wachsendem Vertrauen der Bauherren erweiterten wir den Auftrag um die Sanierung der historischen Teichlandschaft, deren Deiche nach der Überflutung 2021 dringend erneuert werden mussten.
Dabei war es uns besonders wichtig, nachhaltige, naturnahe Lösungen zu finden. Uferbereiche wurden mit Kokosfaschinen und Eichenspaltholz gesichert, die Teichabdichtung erfolgte mit einer speziellen Tonmischung – so blieben wir der Linie treu, mit natürlichen Materialien zu arbeiten. Heute lädt ein neu gebauter Badesteg zum Schwimmen mit den Karpfen ein – ein kleines Paradies mitten in der Natur.
Pflanzen, die mit dem Gelände leben
Auch bei der Bepflanzung stand der naturnahe Charakter im Mittelpunkt: Mehrstämmige Birken, Kleingehölze wie Spiraea japonicum und Rosa rugosa, robuste Stauden und Gräser (z. B. Geranium und Bistorta) sorgen nicht nur für Struktur und Ästhetik, sondern helfen auch, die steilen Hänge zu stabilisieren. Auf den Mauerkronen wachsen Besenheide, Bergkiefer und Atlas-Schwingel, ergänzt durch heimische Gehölze wie Sanddorn, Kirschen und Ölweiden – Pflanzen, die bleiben wollen, wo sie sind.
Gemeinsam zur Preisverleihung beim Green Summit 2025
Besonders schön war es, diesen Erfolg gemeinsam mit den Bauherren bei der Preisverleihung des Callwey Verlags zu feiern. Im Februar reisten wir zusammen nach Cuijk in die Niederlande zur Baumschule Ebben, wo im Rahmen des Green Summit 2025 die Auszeichnungen verliehen wurden.
Ein rundum inspirierender Tag: Bei einer exklusiven Führung durch die Baumschule erhielten wir spannende Einblicke in die nachhaltige Pflanzenproduktion, erkundeten das Dachgartenprojekt The Urban Jungle Project und tauschten uns mit Kolleginnen und Kollegen aus der Branche aus. Die Vorträge und Diskussionen mit Experten wie Prof. Cassian Schmidt und Prof. Stephan Lenzen zeigten eindrucksvoll, wie wichtig grüne Lebensräume für unsere Zukunft sind. Am Abend dann der große Moment: Die feierliche Preisverleihung der „Gärten des Jahres 2025“ – mit vielen großartigen Projekten, bewegenden Laudationes und einem starken Gefühl von Gemeinschaft innerhalb unserer Branche.
Ein herzliches Dankeschön
Wir danken den Bauherren von Herzen für das Vertrauen und die Offenheit, mit der wir diesen besonderen Ort gemeinsam gestalten durften. Ebenso danken wir dem Callwey Verlag für diese wunderbare Plattform, die unser Handwerk würdigt und unsere Branche vernetzt.
Das Projekt in Heiligenhaus ist für uns mehr als nur ein weiterer Garten. Es ist ein Ort, der zeigt, wie viel möglich ist, wenn Natur, Gestaltung und Mensch im Einklang stehen.
Herzliche Grüße,
Ihr Jan Phillip Eckhardt mit dem Gärten von Eckhardt Team